Umbau im Shack

2 Kommentare

Ich habe mir fest vorgenommen 2013 endlich mal meine seit Jahren eingeplanten 6m-Aktivitäten zu beginnen. Schon auf der letzten HAM-Radio wurde eine HB9CV für das Magic Band angeschafft und sobald das Dach wieder vom Schnee befreit ist möchte ich die dann unter der X-50 platziert in die Luft hängen.

Auch die Sache mit dem Trx war nicht ganz einfach: Der K3 scheint ja ohne VV für 6m prinzipbedingt ein wenig hörbehindert zu sein. Eigentlich kein Problem, bei den genialen Patchmöglichkeiten des Amerikaners  kann ich jederzeit einen Vorverstärker in den RX-Zweig einpatchen, der dann auch nur bei 6m-Betrieb zugeschaltet wird. Dummerweise hängt da aber schon mein Perseus, der mir zusammen mit dem Skimmer bei der Suche nach DX behilflich ist.

Irgendwann reifte die Idee es doch mal mit einem Trx zu versuchen, der VHF/UHF/6m bedient; ich landete beim Icom 9100 und empfand ihn (bis auf den Preis) zunächst mal als geeignet. Mehr aus Zufall bin ich dann über den schon etwas betagten Kenwood TS-2000 gestolpert, der ja, verglichen mit dem Icom, geradezu zum Schnäppchenpreis angeboten wird. Der Rx auf 6m/2m/70cm wird als brauchbar bezeichnet solange man nicht die DB6NT-Transverter als Referenz heranzieht; für KW plane ich ihn eh nicht einzusetzen.  Durch den 2ten RX kann ich die OV-Frequenz mitlaufen lassen während ich 6m beobachte, ausserdem bin ich mit dem TS-480 im Funkomobil auch recht zufrieden: Die Entscheidung war gefallen:

IMG_2209

Ein feines Teil das wirklich Spaß macht. Mit zwei externen Lautsprechern (einer für jeden RX) bestückt klingt die NF sehr gut, diese kleinen Brüllwürfel gibt es noch bei Dierking, eine echte Empfehlung! Der eingebaute CW-Keyer reagiert vom Timing her etwas merkwürdig, mich betrifft das aber seit der Umstellung auf Monopaddles nicht mehr. Einzig der eingebaute Lüfter tönt für meinen Geschmack schon ein wenig laut. Verglichen mit dem des K3, der schlicht unhörbar ist, nervt der Kenwood Quirl. Na ja, in cw habe ich eh Kopfhörer auf und beim FM-um-die-Ecke-Telefonieren müssen es keine 100W Ausgangsleistung sein.

Ausserdem gab es noch ein echtes Stück Fortschritt zu besichtigen, in meinem Shack quasi ein Novum: Ein echtes funktionsfähiges Standmikrofon, ein echt stylisches Accessoire 🙂

Keine Sorge, ich falle nicht vom cw-Glauben ab, es ist nur ganz praktisch auf der OV-Frequenz mal beide Hände zur Bedienung des PC’s zur Verfügung zu haben.

Das Shack ist jedenfalls jetzt bereit, die Antenne muß noch warten und dann gehts bald endlich auf 6m los.

5B4AGN BPF für 7P8D

1 Kommentar

Eine Überschrift für Kenner: Für Aussenstehende eher kryptisch aber es gibt wohl ein paar, die sofort wissen was hier gemeint ist.

Bandpassfilter sind für den Multi-Trx-Betrieb unverzichtbar, speziell wenn die Antennen, wie auch in unserer Lodge in Lesotho, auf relativ engem Raum beisammenstehen. Der K3 beispielsweise verkraftet etwa 5 W HF am Antenneneingang, darüber wird es für das Eingangsteil kritisch, die Dunkelziffer der so gestorbenen Geräte ist lt. Elecraft ziemlich hoch. Man übrigens mit einem einfachen SWR-Meßinstrument die „eingehende“ Leistung messen ohne die Gesundheit des Trx auf’s Spiel zu setzen.

Die Auswahl der Filter traf Chris (DL2MDU), der mich überzeugte dass dieser von 5B4AGN gefertigte Bandpass im „W3NQN-Style“ das Non plus Ultra für unseren Verwendungszweck darstellt. Bei Bandwechseln kein dauerndes Kabel rein-Kabel raus wie  an den bekannten Dunestars sondern einfach am Drehschalter umschalten. Da wir sowieso vorhaben, im nächsten Jahr einige Conteste im M/2-Style zusammen zu fahren haben wir zwei von den Dingern in Zypern bestellt.

K3 mit BPF

Zusätzlich bietet das BPF für bestimmte Transceiver eine Möglichkeit des automatischen Umschaltens über die Bandauswahlsignale, die benötigten Daten liegen beim K3 hinten an der ACC-Buchse an. Das Kabel dazu habe ich heute gelötet und die Umschaltung funktionierte, so man das BPF mit 12V versorgt, tatsächlich auf Anhieb. Ein echter Sicherheitsgewinn; keine Konfigurationsfehler mehr durch übermüdete Ops. Bob geht sogar so weit, dass der Antenneneingang auf Masse gelegt wird, wenn der Trx auf einem Band läuft, für das kein Filter vorhanden ist. Das heisst bedeutet zwar extremes SWR, dafür aber ist das Eingangsteil auch in solchen Situationen geschützt.Dummerweise sind nämlich die WARC-Bänder nicht vorhanden, der Einsatzzweck ist damit klar umrissen: Contestbetrieb.

Rückansicht mit Steuerkabel

Leider ist das Gehäuse ganz nett groß wie man am Vergleich mit dem K3 erkennen kann. Das schränkt die Mitnahme von frischen Klamotten natürlich  drastisch ein wenn’s in knapp 4 Wochen endlich losgeht. Aber wofür gibts Rei in der Tube …

G3TXQ Hexbeam, gebaut von Ant, MW0JZE

3 Kommentare

Schon vor einiger Zeit brachte der freundliche Mann im braunen Arbeitsanzug ein längliches Paket aus Wales, ich hatte mir einen der von Ant (MW0JZE) vertriebenen Hexbeams bestellt. Heute war nun Probeaufbau angesagt um unliebsame Überraschungen  am nächsten Wochenende (WAG) zu vermeiden.

Als Mast dient mein alter 10m-Heavy-Duty-Alumast von Spiderbeam, zusätzlich verwende ich ein Stativ, meistens bin ich nämlich allein auf weiter Flur und das Aufrichten muß auch als One-Man-Show unfallfrei klappen. Tut es auch, zumindest solange es nicht windet.

Der Aufbau ist wirklich ein Kinderspiel, Ant hat mir da nicht zu viel versprochen. Jedes Element besteht aus 3 Fiberglasabschnitten, die einfach ineinandergesteckt werden, für Portabeleinsatz kann man die vorgesehenen Verschraubungen der Elementteile sogar weglassen.  Das Ganze ist farbcodiert, so dass keine Verwechselungen möglich sind. Sind die 6 Elemente in die „Nabe“ eingesteckt werden sie durch ein bereits abgelängtes und mit Haken versehenes Seil (ebenfalls farbcodiert) mit der Mitte verbunden. Danach wird der Abstand der Elemente zueinander fixiert in dem ein weiteres Seil zum jeweils nächsten Element geführt und dort eingehängt wird. Alles sehr leicht und einfach aber doch wirkungsvoll.

Nun ist das „Gerippe“ fertig und die Antennendrähte werden befestigt. Am Mittelteil mittels Schraube befestigt dann durch bereits exakt eingestellte Halterungen an jedem Element geführt um nach einem 360 Gard-Umlauf wieder am Mittelteil verschraubt zu werden. Der Beam funktioniert auf 6m/10m/12m/15m/17m/20m, man kann aber die nicht benötigten Bänder ohne Nachteile einfach  weglassen, was ich für den Contest auch gemacht habe. Das spart Zeit und auch ein wenig Gewicht, ausserdem ist der Drahtverhau damit halbwegs überschaubar.

Im Bild schön zu sehen die unteren Schrauben mit dem 10m-Draht belegt, darüber ist frei (12m). Es folgt 15m, 17m wieder frei und 20m so weit oben, dass man es nicht mehr sieht.

Klasse gelöst, der Aufbau hat Spaß gemacht. Dummerweise ist der eingeschobene Mast etwas zu hoch so dass ich mit einer Leiter arbeiten musste und dadurch viel Zeit verlor. Ich habe mir zum Abbau ein 120cm langes „Hilfsrohr“ aus einem alten Abfallstück gesägt, dass ich mittels Hammer etwa 20cm in den Boden schlage und das mir als Montagerohr dient. Dadurch können alle Arbeiten in guter Arbeitshöhe gemacht werden. Durch den gewichtssymmetrischen Aufbau ist es kein Problem die fertig montierte Antenne am Schluß auf den Mast zu heben und dort zu verschrauben.

Nicht mal 60 Minuten später war es dann auch schon soweit, der Hex wurde erstmals auf 10m Höhe geschoben und zierte in seiner ganzen Pracht mein kleines Gärtlein ungemein. Ein schnell durchgeführter Check der Anpassung zeigte, dass auch hier nicht mit Problemen zu rechnen ist.

Der SWR-Verlauf ist noch etwas durch das Hausdach in der Nähe beeinflusst, schaut aber schon ganz manierlich aus. Ich denke mal dass sich das bei freier Aufstellung noch etwas verbessern wird. Eine wirklich schöne Antenne mit viel Liebe zum Detail gefertigt. Lediglich etwas leichter könnte sie sein aber das ist wohl der Preis, den Ant bei seinen IOTA-Aktivierungen an der stürmische englischen Küste bezahlen muß. Der WAG kann kommen!

Elecraft KPA-500 (wenig Eisen, zum Verreisen)

Hinterlasse einen Kommentar

Lange bin ich um sie herumgeschlichen, immer wieder das Für und Wider abgewägt und das Projekt dann doch wieder verworfen. Den Ausschlag gab dann der Flug nach OZ zum CQ WW 2011; Die Airlines wiegen mittlerweile derart pingelig, dass es einfach Zeit wird für eine kompakte und leichte Reise-PA.

Ich bestellte den Kit bei Peters QRP-Shop und nur 10 Tage später überreichte man mir ein das gute Stück frisch aus W importiert und in Berlin nur umgepackt  an der Haustür.

Ein paar Behältnisse für die Kleinteile gesucht und bereitgestellt, die ESD-Matte auf dem Schreibtisch ausgebreitet und es ging auch schon los mit dem ambitionierten Selbstbau. Na ja, eigentlich ist das ja wirklich nur eine leichte Montagetätigkeit, die selbst bei mir, dem anerkannten steckdosenamateur zu keiner Zeit für Probleme sorgte. Die Anleitung ist wirklich hervorragend, das Ganze wirkt sehr durchdacht und ich kam zügig voran.

Ein einziges Problemchen tauchte auf in Form einer (durch die schwarze Pulverbeschichtung?) leicht vergnaddelten Minischraube, mit der der Sicherheitsschalter am Gehäuse festgemacht wird. Natürlich war genau diese Schraube nicht bei den Spare-Teilen dabei und auch die Bastelkiste enthielt kein brauchbares Ersatzteil. Schlussendlich machte ich das Gewinde durch Einsatz von etwas Graphit und permanentes Hin/Her langsam gängig und konnte den Schalter doch noch komplett befestigen.

Fast fertig ...

Nach knappen vier Stunden Montage kam auch schon der obere Deckel drauf und die PA war bereit für einen ersten Test mit dem K3. Benötigt werden zwei Verbindungen: Das Antennenkabel sowie ein kurzes Verbindungskabel mit VGA-Steckern (aber keiner VGA-Belegung!)  an beiden Seiten.

Ich hatte offenbar sauber gearbeitet, die PA spielte auf Anhieb und das erste QSO war dann nur noch eine Formsache.

Die Integration in das Bedienprinzip des K3 ist wirklich allererste Sahne:

  • Das Einschalten der PA wird dem K3 signalisiert, die Leistung wird automatisch reduziert.
  • Bandwechsel sind sowohl am K3 als auch an der PA möglich)
  • Sobald die PA nach standby geschaltet wird stehen am K3 wieder 100W zur Verfügung.

Ein wirklich tragbares Teil, das Gewicht beträgt 12 kg, davon entfallen 8 kg auf den mächtigen Ringkerntrafo, den ich auf Flugreisen ausbauen und im Koffer verstauen werde (Styroporverpackung nicht wegwerfen!). Der Rest hat exakt die Abmessungen des K3 und kann problemlos mit in die Kabine genommen werden.

Man darf gespannt sein wie sie sich in Lesotho schlägt, ich werde zu gegebener Zeit berichten.

K3 Tuning

Hinterlasse einen Kommentar

Aufmerksam gemacht hatten mich einige Hinweise und Diskussionen zu den Abstimmknöpfen im Elecraft-Reflektor. Es stimmt schon, die serienmässigen Teile erfüllen zwar ihren Zweck aber das war’s dann auch schon. Nachdem die Qualität der angepeilten Nachrüstteile aus US-Fertigung als durchaus positiv beurteilt wurde habe ich mich für einen Rundumschlag entschieden und sowohl für den K2 als auch für den K3 neue Abstimmknöpfe in Mattschwarz bestellt.

Die Lieferung war binnen 14 Tagen an der Tür und ich wurde nicht enttäuscht. Sauber gefertigt, ausnehmend schön beschichtet und mit soliden Befestigungsmöglichkeiten (2 Inbus-Madenschrauben). Der Austausch war dann auch kein Problem, selbst die benötigten Inbusschlüssel wurden mitgeliefert. Nach erfolgter Montage stellt sich durch das satte Gewicht (am K3 400 bzw. 100gr)   und den perfekte Rundlauf ein völlig neues Abstimmgefühl ein.

Fazit: sehr empfehlenswert.

FT817ND – Neuigkeiten

Hinterlasse einen Kommentar

Gerade eben bekam ich Mail von Barry (GM4TOE):

I have fixed your FT817 – a dry joint on the TX feed to the PA . Not a good advertisement for Japanese Quality Assurance!!

Große Erleichterung! Zwar eine ärgerliche Geschichte aber immer noch besser als einen Defekt der Treiber oder gar der PA zu haben und im Endeffekt nicht zu wissen was man denn überhaupt falsch gemacht hat.  In diesem Falle hätte ich ihn vermutlich frisch instandgesetzt verkauft, das Risiko wäre mir einfach zu hoch gewesen.

So jedoch freue ich mich auf einige SOTA-Unternehmungen mit dem Kleinen, vielleicht ja auch auf 2m in cw 😉

FT-817ND, Traum oder Alptraum?

1 Kommentar

Nach meinen schlechten Erfahrungen mit dem IC-703 hätte ich es eigentlich besser wissen sollen aber manche Fehler macht man eben mehrmals. Weil ich die Wartezeit auf den KX-3 überbrücken wollte habe ich mir auf der diesjährigen HAM-Radio einen FT-817ND und ein dazu passendes CW-Filter angelacht.

Noch auf dem Gelände in Friedrichshafen habe ich das Filter eingebaut um am mitgebrachten SOTA-Antennenpark die ersten Qso’s zu fahren. Dabei fielen mir bereits die unsäglichen Billigschrauben auf, die nach dem Filterwechseln trotz gutem Schraubendreher bereits etwas verknaddelt waren. Man kann sie aber gegen widerstandsfähigere Inbusschrauben tauschen, gibts mittlerweile sogar in der Bucht, Stichwort: Heli-Modellbau (M2.6).

Zu Hause dann noch einige QSO’s auf 40m an der „großen“ Antenne, das Kästchen gefiel mir empfängerseitig garnicht mal so schlecht. Zwar ist der K2 besser, der wiegt aber auch fast das doppelte bei annähernd dreifachem Volumen. Also wird er aus dem SOTA-Rucksack verbannt und das neue Minikästchen aus chinesischer Produktion mit ins Allgäu genommen.

Bei einem Probelauf vor der Hütte (FT-817 – ZM-4 – Norcal-Doublet) gab es dann Abstimmprobleme, das sonst so zuverlässige Z-Match liess sich zwar auf lautesten Empfang abstimmen, die LED, die bei Sendung leuchtet und „weggetunt“ werden muß leuchtete aber einfach nicht. Ich habe eine Zeitlang gebraucht bis ich realisierte, dass der FT-817 ein Problem hat: Wo keine Leistung rausgeht kann auch keine LED brennen, Verdacht auf defekte Treiber/PA!

Sehr ärgerlich, hatte ich mich doch so auf die Aktivierung des Grünten gefreut. Doch Rettung nahte; dank Funkfreund Peter (DL1MDZ) wurde mir binnen 24 Stunden mein K2 überbracht aber trotzdem sass der Frust tief. Ich hantiere jetzt seit über 30 Jahren mit allen möglichen Trxen und Endstufen, die bis dato noch alle heil blieben. Sollte ich wirklich zu doof (oder gar zu alt) sein um einen FT-817 fehlerfrei zu bedienen.?

Mittlerweile habe ich in zu Hause im Shack an einem Wattmeter und einer Dummyload. Lediglich auf 2m kommen ein paar Milliwatt raus, ansonsten Fehlanzeige. Mal sehen was die Techniker diagnostizieren. Am meisten wurmt mich dass ich bis dato noch nicht einmal weiß was ich überhaupt verkehrt gemacht habe.

Acom 1010, mein Traktor aus dem Osten

Hinterlasse einen Kommentar

Mit dem Thema PA habe ich mich lange auseinandergesetzt und  mich ausführlich mit allen Möglichkeiten beschäftigt, die der Markt im Moment so bietet. Mein Pflichtenheft sah dann in etwa so aus:

  • Kompakt und leicht sollte sie sein, geeignet für Portabelbetrieb und DXpeditionen. Es gibt mittlerweile sicherlich kleinere PA’s, die Stromversorgung der 1010 hat jedoch ihre Zuverlässigkeit an  klapprigen Generatoren auf unzähligen einsamen Inseln hinlänglich bewiesen. Für mich ist sie unter diesem Gesichtspunkt erste Wahl
  • Schnell soll sie sein. Steht sie in der Regel nur ungenutzt rum führt jedoch das plötzliche Auftauchen eines seltenen Vogels zu hektischer Betriebsamkeit im Shack. Jetzt heisst es 2 Minuten warten und die können lang sein wenn man wegen bescheidener Antennenmöglichkeiten  darauf angewiesen ist das scheue Wild vor der hechelnden Clustermeute zu erlegen 😉  Wenigstens gelingt das Abstimmen, dank der cleveren LED-Unterstützung blitzschnell aber unterm Strich geht dieser Punkt klar an die junge Mosfet-Generation.
  • Robust hätte ich sie gerne. Das große Plus des bulgarischen Traktors mit dem russischen Herzen. Ein ausgereiftes Konzept, solide aufgebaut und im Falle eines Falles auch mal eigenservicefähig am Ende der Welt. Wichtig hier auch der sprichwörtlich gute ACOM-Service, die Jungs kennen ihre Produkte und lassen einen nicht hängen.
  • Leistung war mir nicht so wichtig. Als Telegrafist reicht mir sogar die RTTY-STellung mit etwa 500 Watt um mir halbwegs Gehör zu verschaffen, mehr Leistung ist eigentlich nicht nötig zumal ich in dicht besiedeltem Gebiet wohne und in der Nachbarschaft nicht unangenehm auffallen möchte.
  • Allzuviel Geld wollte ich auch nicht ausgeben. Lange habe ich mit einer schicken Italienerin geliebäugelt, deren Preis  allerdings bereits doppelt so hoch ist wie der meines bulgarischen Bauernmädels.

Mein Traktor mit dem russischen Herzen

In Summe bin ich sehr zufrieden mit der Acom 1010, als einziger Kritikpunkt neben den oben erwähnten Geschwindigkeitsnachteilen bleibt der Antennenumschalter. Er funktioniert nur im eingeschalteten Zustand und ist deshalb für mich völlig unbrauchbar.

Sicherlich wird in den nächsten Jahren irgendwann einmal eine KPA-500 zu meinem K3 stossen aber das hat absolut keine Eile; die 1010 macht einen Superjob und passt mit ihrem leicht nostalgischen Flair auch gut zu mir.

Elecraft K3

1 Kommentar

Das Ding schlug ja wahrlich ein wie eine Bombe, hat sich rasend schnell verbreitet und wird heute noch sehr kontrovers diskutiert. Ich finde es immer wieder spannend zu hören was dem Gerät angedichtet bzw. wegdiskutiert wird. Auf die technischen Daten und die Empfängerleistung möchte ich nicht weiter eingehen, da gibt es weitaus kompetentere Fundstellen im Netz die das schon alles getestet und veröffentlicht haben. Es geht hier um das Feeling, die Haptik, die Tauglichkeit im Praxiseinsatz; alles sehr auf meine ganz persönlichen Belange ausgerichtet, sehr subjektiv. „Your mileage may vary“

mit den neuen Abstimmknöpfen

Allgemein

Ich habe ihn als Basisgerät (10W, 1000Hz-Filter, 400Hz-Filter) 2009 in Berlin gekauft und in einem zweiten Schritt ein wenig aufgerüstet (100W-PA, ATU, SSB-Papagei, Anschlüsse für Transverter, 250 Hz-Filter). Sämtliche Hochrüstungen habe ich selbst durchgeführt und muss sagen dass das, entsprechende Sorgfalt und Kenntnis der englischen Sprache vorausgesetzt, wirklich nicht besonders aufwändig ist.

Modifikationen

Der Abstimmknopf war mir, ähnlich wie beim K2,  von Anfang an ein Dorn im Auge; es fehlt ihm für meinen Geschmack ein wenig an Schwungmasse. Abhilfe gab es erst vor kurzem, N8BX (http://www.73cnc.com) vertreibt wunderschöne Abstimmknöpfe (für beide VFO’s), etwa 400 gr schwer, aus einer Metalllegierung und sehr sauber pulverbeschichtet. Nicht ganz billig aber wirklich qualitativ hochwertig, perfekter Lauf dank des höheren Gewichts und sehr schön anzufassen.

bisherige Defekte

Es gab anfangs Qualitätsprobleme mit den eingesetzten Knöpfen, im wesentlichen sind die beiden Doppelknöpfe AF-Gain bzw. NF-Gain betroffen. Das Material war zu spröde und irgendwann brach der Knopf schlicht in der Mitte auseinander. Mittlerweile hat man wohl den Lieferanten gewechselt, der Austausch (aus Berlin) funktionierte schnell, zuverlässig und kostenlos, der Austausch war eine Sache von Minuten.

Des weiteren verstarb mir plötzlich und unerwartet die Baugruppe mit der seriellen Schnittstelle was zur Folge hatte, dass ich, mitten in einer Inselaktivierung in OZ, die Verbindung Trx <–> Notebook verlor. Keine Frequenz/Betriebsart mehr automatisch im Log, ausserdem musste wieder per Hand gegeben werden. In Summe also nur ärgerlich, nicht betriebsunterbrechend. Ich habe Peter in Berlin noch aus OZ informiert und als ich nach Hause kam war die Ersatzbaugruppe bereits im Briefkasten.

Zusammenfassend ist der K3 zwar bei weitem nicht unzerstörbar, ich habe aber dank des wirklich beispiellosen Elecraft-Reflectors und meiner Kenntnis des Innenlebens ein sehr gutes Gefühl bei der Reparatur. Auch bei einer Lieferung der Teile direkt aus USA ist Elecraft sehr schnell und zuverlässig, die Jungs lassen einen nicht alleine

Erfahrungen im Betrieb

  • Durch die kompakten Abmessungen ist er leicht mitzunehmen, speziell auf Flugreisen nicht zu unterschätzen.
  • Adaptierbarkeit von Transvertern, PA’s, externen Schaltern, Panoramaempfängern, etc… Hier geht wirklich alles mit normal erhältlichen Kabeln und ohne proprietären Schnittstellen, Best in class!
  • Für mich ganz wichtig die Adaptierbarkeit an Logprogramme; ich selbst verwende UCXLog und benötige lediglich ein V24-Kabel zwischen Notebook und Trx für vollen Contestbetrieb inklusive CW-Ansteuerung über die ungenutzten RTS/CTS-Pins. Das hält den Aufbau einfach und überschaubar und die Fehlerquellen in Grenzen.
  • Die Haptik: Hier ist Elecraft wirklich ein grosser Wurf gelungen und es hat sich aus meiner Sicht bezahlt gemacht das Bedienungsprinzip von Grund auf neu zu überdenken. Die Idee mit der Doppelbeschriftung in weiss/gelb ist grandios, sogar ein alter Zausel wie ich hat in kürzester Zeit verinnerlicht, weiss = kurz drücken bzw gelb = länger drücken. Auch alle anderen Knöpfe sind logisch angeordnet , schnelle Einarbeitungszeit und dann bequeme Bedienung.

Zusammenfassend kann ich nach über einem Jahr Betrieb sagen, dass ich nichts bereue. Das abendliche 40m-Band an unverkürzten Dipolen wird zum Genuß! Egal wie groß der Andrang auch immer ist, die stufenlos reindrehbaren Filter sorgen dafür dass sich die Belästigungen von links und rechts in Grenzen halten. Sicherlich ist die NF gewöhnungsbedürftig, das Rauschen einfach anders als bei einem „richtigen“ RX aber in Summe gibt es im Moment für mich in dieser Preisklasse  kein Gerät, dass ihm das Wasser reichen kann. Eigentlich ist er wie unsere Familienkutsche, ein VW Caddy, er hat alles ausser Image 😉