4. August 2011
Das Thema Navigation ist in alpinen Regionen sehr wichtig. Wer jemals jenseits der Baumgrenze von einem Unwetter überrascht wurde oder auf dem Rückmarsch kurz vor dem Dunkelwerden plötzlich erkennen musste, dass der gutgemeinte Abkürzer im Nirwana endet. weiß wovon ich spreche. Navigation bedeutet auch Sicherheit!
Kartenmaterial des Alpenraums gibt es, als besonders empfehlenswert gelten die DAV-Karten, erhältlich im gutsortierten Buchhandel. Sehr gut geeignet zur Tourplanung und früher hatte ich sie mangels besserer Alternativen auch im Rucksack dabei. das Hauptproblem dabei jedoch: Die Karte sagt mir leider nicht, wo genau ich mich in ihr denn befinde wenn ich sie zu Rate ziehe. Das ist Jedem schon passiert und kann sich im Enstfall zu einem heftigen Problem auswachsen.
Für den GPS-Benutzer jedoch gibt es jetzt eine hochinteressante Option, die bei mir seit Neuestem Dienst tut: Die kompletten DAV-Karten auf einer Speicherkarte für Garmin-Geräte.
Es handelt sich um sehr detaillierte Rasterkarten (daher nicht auf allen Garmins lauffähig) in gewohnter DAV-Qualität. 59 Blätter des kompletten deutschen und österreichischen Alpenraums, als POIs (Point of Interest)verzeichnet sind sämtliche Gipfel, Pässe, Orte, Hütten, ergänzt durch ein Hüttenverzeichnis (mit Telefonnummern) für den absoluten Notfall. Das besondere der Rasterkarten sind sehr genaue Detailansichten; mit etwas Übung erkennt man selbst bei fehlenden Wegen mögliche Aufstiegsrouten, die gangbar sind ohne an Felswänden o.ä. zu scheitern. Zur Erläuterung: Im SOTA-Programm der Alpen sind zahlreiche Gipfel, zu denen es keine ausgewiesenen Wege gibt. Hier muß man besonders sorgfältig planen und halbwegs gangbare Routen wählen. Die eine oder andere Überraschung kommt dann meistens noch wenn man das Gelände in Natura sieht 😉 .
Bereits die Planung macht grossen Spass: Ich entscheide mich für eine Auf- und Abstiegsroute und zeichne am PC dazu einen Track. Sobald der feststeht (Gesamtlänge wird errechnet) und passt wird er zum GPS-Gerät geschickt, legt sich dort (in konfigurierbarer Farbe/Form) über die Karte und erleichtert mir damit die Orientierung bei meiner Gipfeltour. Besonders wertvoll ist das bei nicht vorhandenen Wegen. Ich kann mich vor Ort aufgrund der Geländegebenheiten für eine Variante entscheiden, sehe aber immer noch die ursprünglich geplante Route.
Ich verwende im Moment einen Garmin Oregon 450; als Stromversorgung dienen 2×1.5V Eneloops. Die halten 8-12 Stunden, im Rucksack sind Ersatzakkus für den Fall der Fälle. Mit dieser Ausrüstung hat man zusätzliche Sicherheit dabei und kann entsprechend planen. Vorsicht ist jedoch weiterhin angebracht, ein Unfall abseits bekannter Wege wäre der Supergau und ich stelle immer wieder fest, wie groß die Handy-Empfangslücken im Gebirge sind. CW hin oder her, für solche Notfälle ist eine der bekannten VHF/UHF-Handfunken im Rucksack sicherlich hilfreich.
Nachdem ich grundsätzlich allein unterwegs bin erhält die XYL einen Ausdruck des geplanten Tracks in dem auch der Parkplatz des Autos ersichtlich ist. All diese Maßnahmen sorgen dafür, dass mir im Fall der Fälle geholfen werden kann; hoffen wir dass dieser Fall neimals eintritt.