Nachdem das Wetter in letzter Zeit für  SOTA eher suboptimal war entschied ich mich nach intensivem Studium von Wetter.com sehr kurzfristig für eine Aktivierung während der Woche  (Dienstag, 26.7. 2011).  Der hohe Traithen ist mit 1852 Metern einer der größeren Erhebungen im Mangfallgebirge und wurde bislang erst ein Mal aktiviert.

Wir starteten um 0400h in Gröbenzell und erreichten den Wanderparkplatz Rosengasse (1100m) um 05.30h. Es galt knappe 800 Höhenmeter zu bewältigen und auf den Wanderschildern war eine Marschzeit von 3 Stunden angegeben. Schon auf der Etappe bis zur Fellalm, im Sattel zwischen kleinem und großem Traithen, wurde klar, dass das heute kein Zuckerschlecken wird. Der Regen der Vortage sorgte für jede Menge Batz, das Almvieh hatte die Wege in morastige Schlammoasen verwandelt, die ein Vorankommen erschwerten. Ein ums andere Mal sank ich bis über (!) den Rand der Bergstiefel ein und  wir beide sahen, endlich am Sattel in 1600m Höhe angekommen entsprechend verdreckt aus. Der Rest des Weges über den Nordgrat bis hinauf zum Gipfelkreuz ist sehr steinig und   mit freiliegenden Latschenwurzeln durchsetzt. Alles war noch ziemlich feucht und rutschig, mit meinen völlig verdreckten Schuhen wahrlich kein Kinderspiel. Jule zeigte mir einmal mehr wie überlegen ihr 4-Pfotenantrieb wirklich ist; selbst in kniffligen Passagen hatte sie keine Haftungsprobleme.

am hohen Traithen

Um 0800h am Gipfel angekommen folgte zunächst mal der Hundehöhepunkt jeder Tour:  die ausgiebige Bergbrotzeit. Danach machte Jule es sich zu einem Verdauungsschläfchen gemütlich während ich die Norcal-Doublet aufrichtete. Da es am Traithen sehr ruhig zugeht und während der Woche noch weniger Betrieb ist entschied ich mich für eine Befestigung der Stipprute direkt am Gipfelkreuz;  eigentlich schickt sich das ja in alpinen Kreisen nicht.

Das erste cq auf 10.118 MHz erfolgte um kurz vor 0900h und es entwickelte sich aus dem Stand ein Pileup, mit dem ich so eigentlich nicht gerechnet hätte. Einmal mehr staunte ich über die Leistungsfähigkeit der Norcal; nach 30 Minuten hatte ich exakt 50 Stationen im Log (I, S5, CT, EA, HB9, DL, PA, OZ, SM, G, UA) und bekam ausgezeichnete Rapporte.  Gegen 10.00h traten wir bereits wieder den Abstieg an nachdem die Ausrüstung abgebaut und im Rucksack verstaut war und die Schuhe notdürftig getrocknet und gereinigt waren.

Auch der Abstieg war wieder eine Schlammschlacht allererster Güte; von daher war Großreinemachen angesagt als wir nach etwa 2 Stunden den kleinen Bach oberhalb der Rosengasse erreichten. Jule genoß ihr Bad in den  kleinen Gumpen sichtlich und nach gefühlten 5 Minuten war das abfliessende Wasser so klar, dass ich Schuhe und (!) Strümpfe vom anhaftenden Lehm reinigen konnte. Alles in allem ein toller Tag und eine Superaktivierung, die Lust auf mehr macht.